Geschichte des Motorrads

Geschichte des Motorrads
Die Entwicklung des Motorrads begann vor weit mehr als 200 Jahren. Dem Motorrad ging zunächst die Entwicklung des Fahrrads voraus.
Im Jahre 1817 erfand Karl Drais die sog. Laufmaschine, die Draisine. Nachdem dieses Laufrad mit einer Tretkurbel weiter entwickelt wurde, erfand Pierre Michaux 1869 das Dampfrad, dieses galt als Vorläufer des heutigen Motorrades.
Das erste benzinbetriebene Rad wurde 1885 von Wilhelm Maybach und Gottlieb Daimler mit 462 cm³ Hubraum einer Leistung von 1 PS konstruiert. Das Fahrzeug hatte zwar seitlich Stützräder, wurde aber als erstes echtes Motorrad angesehen.
 
Im Jahre 1894 tauchte zum ersten Mal das Wort „Motorrad“ auf, als Hildebrand & Wolfmüller mit dem ersten Motorrad mit Benzinmotor in Serienproduktion ging und sich diesen Begriff auch patentierten ließ.
Vor der Jahrhundertwende wurde allerdings das 1897 in Produktion gegangene De-Dion-Bouton-Motordreirad mit einem Hubraum von 211 cm³ und 1,5 PS das erfolgreichste Motorfahrzeug.
Im selben Jahr startete auch die Entwicklung des ersten frontangetriebenen Motorrads. Durch den Einbau eines Spitzendüsenvergasers und einer Magnetzündung wurde die Handhabung des Motorrads dadurch viel einfacher. Das erste Modell eines Einzylinders erschien 1900 mit 217 cm³ Hubraum 0,75 PS.
 
Vor dem ersten Weltkrieg fand die Weiterentwicklung des Motorrads überwiegend in Europa und Amerika statt. Nachdem 1902 Griffon das erste Motorrad mit V-Motor vorstellte, brachte FN 1904 eine Vierzylindermotor und die Kardanwelle heraus, Indian erfand im selben Jahr den Gasdrehgriff. Bereits 1905 sind die ersten Motorräder erschienen, deren Vorderradaufhängung geferdert war. Vier Jahre später tauchte zum ersten Mal der Kickstarter auf mit einem von Scott entwickelten Zweitaktmotor. Dem 1913 entwickelten Doppelkolbenmotor von Adalberto Garelli folgte 1914 der serienmäßige Einbau von einem elektrischen Starter und elektrischer Beleuchtung bei den Modellen von Indian.
 
Nach dem ersten Weltkrieg galt Harley Davidson als größter Motorradhersteller der Welt und löste damals Indian ab. Auch in Deutschland sind zahlreiche Firmen in die Produktion von Motorrädern eingestiegen, wie z.B. DKW und BMW. Im Jahre 1922 konnte DKW durch die Weiterentwicklung des Zweitaktmotors an Harley Davidson vorbeiziehen. Es folgte ein regelrechter Zweitakterboom.
 
Bei der Weiterentwicklung der Motorräder wurde auch ein Augenmerk auf Geschwindigkeit gelegt. So stellte Ernest Walker 1920 mit einer Indian den ersten anerkannten Geschwindigkeitsrekord mit 167,67 km/h auf. Durch Motoraufladung konnte dieser Weltrekord bis 1937 auf mehr als 279,5 km/h gesteigert werden.
Das Militär hatte Motorräder zwar schon länger für sich entdeckt, im Zweiten Weltkrieg wurden sie dann verstärkt eingesetzt. Bei allen Motorradherstellern, die am Krieg beteiligt waren, wurde die komplette Produktion auf militärische Zweiräder umgestellt.
In der Nachkriegszeit wurde das Motorrad als günstiger Autoersatz angesehen, in den 60er Jahren ging das Interesse an Motorrädern enorm zurück.
 
Heute gilt Honda als Weltmarktführer bei Motorrädern, aber auch andere asiatische Hersteller konnten neben Harley Davidson oder Ducati auf dem Markt gut Fuß fassen, dazu zählen Suzuki, Yamaha und Kawasaki. (US)