Fahrrad

Schon im Altertum versuchte man Maschinen zu erfinden, mit denen man schneller als zu Fuß vorwärts kam. Im Laufe der Fahrradgeschichte gab es verschiedene Entwicklungen hin zum modernen Fahrrad.
 
Laufrad
Die eigentliche Geschichte des Fahrrads beginnt vor ca. 200 Jahren, als der Freiherr von Drais 1817 die nach ihm benannte "Draisine" erfand, eine lenkbare Laufmaschine aus Holz mit 2 Rädern. Beim Fahren musste man sich mit den Füßen vom Boden abstoßen, um voranzukommen. Die Draisinen, auch Velocipede oder Schnellfuß genannt, gelten als Vorläufer unserer heutigen Fahrräder. Man schaffte mit ihnen 15 kmh. Auch wenn man sich damit schneller fortbewegen konnte als zu Fuß, waren die Draisinen mit ihrem Holzgestell unbequem, wurden auch als "Knochenschüttler" bezeichnet.
 
Das Tretkurbelrad

Das Laufrad wurde peu à peu weiterentwickelt, um schnellere Geschwindigkeiten zu erreichen. Aus dem hölzernen Laufrad wurde ein Holzrad mit Tretkurbeln, die am Vorderrad angebracht wurden. Pierre Michaux entwickelte das Tretkurbelrad weiter und versah es statt mit einem Holzrahmen mit einem Stahlrahmen. Dieses Rad wurde auf der Pariser Weltausstellung 1867 bestaunt. Michaux stieg mit dem Tretkurbelrad in die Fabrikproduktion ein, die um 1870 durch die Besetzung durch preußische Truppen aber wieder zum Erliegen kam.

Hochrad
Aus weiteren Bemühungen, das Tretkurbelrad schneller zu machen, entstand das Hochrad mit einem vergrößerten Vorder- und einem verkleinerten Hinterrad, zunächst mit Stahlreifen, später Gummireifen. Auf dem großen Vorderrad waren Tretkurbel und Sattel angebracht. Hochräder waren schnell und erreichten bis 40 kmh. Das Fahren auf dem Hochrad war aber nicht ungefährlich, schon das Aufsteigen auf das 1,50 hohe Vorderrad glich einem akrobatischen Akt. Beim Auf- und Absteigen oder beim Fahren durch Schlaglöcher passierten oft schwere Stürze. 
 
Niederrad
Mit dem Niederrad begann der Siegeszug des modernen Rades. Das Vorderrad wurde wieder stark verkleinert und zur Übersetzung baute man ein Kettengetriebe, das die Kraft auf das Hinterrad übertrug. Der Diamantrahmen wurde Modell für unsere moderne Rahmenform. In den Folgejahren wurde das Rad komfortabler, zunächst durch die Erfindung des mit Luft gefüllten Kautschukreifens durch den Iren John Boyd Dunlop. Um 1875 kam Beleuchtung hinzu, um die Jahrhundertwende eine Rücktrittbremse, später wurde der Sattel gefedert. Das Radfahren, vorher eher auf die feinere Gesellschaft beschränkt, wurde jetzt zum Massensport.
 
Moderne Fahrräder
Heutzutage gibt es Fahrräder in ganz verschiedenen Variationen. Eine Gangschaltung für höhere Geschwindigkeiten gehört zum Standard. Die ersten Schaltungen wurden schon um 1920 herum gebaut. Seit den 70er Jahren wurden die Materialien leichter durch die Verwendung von Auminiumrahmen statt Stahlrahmen. Heute gibt es unzählige Arten von Fahrrädern: Rennräder für den Radsport, Mountainbikes für Geländefahrten, Tourenräder, Citybikes, Trekkingräder, Liegeräder, Klappfahrräder, etc.(US)