Porsche

Gründer der heutigen Porsche AG war der erfolgreiche Ingenieur Ferdinand Porsche, der bei einer ganzen Reihe von renommierten Automobil- und Motoren-Herstellern (darunter auch als Vorstandsmitglied der Daimler-Motoren-Gesellschaft) Erfahrungen sammeln konnte, bevor er im April 1931 die Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH (Konstruktion und Beratung für Motoren- und Fahrzeugbau) gründete.  In der Folge entwickelte Porsche mehrere, heute vergessene Modelle für verschiedene andere Automobilhersteller. Auch wenn viele der Modelle dieser Phase keinen großen Erfolg hatten, lernten Porsche und sein Team doch viel und verbesserten ihre Entwürfe konstant. Dies führte später zu den ikonischen Porsche-Fahrzeugen, die heute jedes Kind kennt: Seit 1934 arbeitete Porsche am deutschen „Volkswagen“, der später als „VW Käfer“ gewaltigen Erfolg haben sollte. Porsche avancierte damals zum Geschäftsführer und Aufsichtsratsmitglied des Volkswagenwerks, dem Ursprung der heutigen Volkswagen AG.  Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Porsche auch an der Planung von Militärfahrzeugen mit, allerdings wurden seine Pläne nicht umgesetzt, so war zum Beispiel der „Porsche-Tiger“ zu teuer und zu kompliziert konstruiert für den Einsatz im Feld. Dennoch: Porsche erzielte hohe Gewinne, allein 1944 lag der Gewinn bei 2,1 Millionen Reichsmark. Erkauft wurde dies nicht nur durch die guten Entwicklungen Porsches, sondern auch durch den Einsatz von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen.  Nach dem Zweiten Weltkrieg begann nun die Produktion von den ikonischen Automobilen, die auch heute noch auf den ersten Blick als „Porsche“ zu erkennen sind. Der Porsche 356 (gebaut von 1948–1965) war das erste Serienmodell, das als „Porsche“ auf den Markt kam. Insgesamt wurden 76.302 Exemplare dieses eleganten Coupés gebaut. Anfang der 1960er war der 356er technisch längst überholt, weswegen es Zeit für ein neues Modell wurde, den weltberühmten Porsche 911.  Dies erlebte Ferdinand Porsche nicht mehr. 1951 verstarb er und hinterließ das Unternehmen seinem Sohn Ferry Porsche und seiner Tochter Louise Piëch, die mit Anton Piëch verheiratet war – einem weiteren wichtigen Namen der deutschen Automobilbranche. Ferry Porsche führte das Unternehmen erfolgreich weiter. Zwei Kerngeschäftsbereiche lassen sich deutlich erkennen: Einerseits wurden unter dem Namen „Porsche“ die bekannten Sport- und Rennautos entwickelt und vertrieben, andererseits wurde aber auch die Konstruktion für fremde Firmen beibehalten. Der erste deutsche Nachkriegspanzer, der Leopard 1, erschien so zum Beispiel unter starker Beteiligung Porsches.  Streitigkeiten unter den Angehörigen der Familien Porsche und Piëch führten 1972 zu einem Wendepunkt in der Firmengeschichte: Aus dem Familienunternehmen wurde nun die Porsche Aktiengesellschaft. Die Stammaktien befinden sich indes bis heute im Besitz der beiden Familien. Nach einer wirtschaftlichen Schwächephase um 1990 konnte sich Porsche wieder fangen und entwickelte sich unter der Leitung des Vorstandsvorsitzenden Wendelin Wiedeking zu einem florierenden Automobilhersteller, der heute gemessen an den verkauften Wagen und den damit erwirtschafteten Gewinnen zu den rentabelsten Automobilherstellern der Welt gehört.(US)